Pressemitteilung der Aktionsgruppe Untergiesing e.V. vom 18.08.2014
DAS wünscht sich Untergiesing. Die Aktionsgruppe Untergiesing e.V. holt ein Stimmungsbild zur Umgestaltung des Osram-Geländes ein
Die Firma OSRAM hat im letzten Jahr ihren Standort am Mittleren Ring verlassen und plant das Gelände zu verkaufen. Dieses zählt zu den Münchner Filetstücken. Die Aktionsgruppe Untergiesing (AGU)
befürchtet, dass darauf – wie schon bei anderen Grundstücken (Agfa, Welfenhöfe) – ein neues Luxusquartier entsteht. In diesem Zusammenhang bittet die AGU nun die Untergiesinger_innen, ihre
Wünsche für das Osram-Gelände aufzuschreiben.
Die Mietaktivisten stellten dafür eigens Wunschbriefkästen an den U-Bahn-Aufgängen Candidplatz und Jamnitzer Str. auf. Mit dieser Aktion setzt die AGU eine Anregung aus dem Beschluss des
Ausschusses für Stadtplanung und Bauordnung vom 11.012.2013 um, in dem „eine umfassende Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger zur Nachnutzung des Osram-Geländes angeregt“ wird. Zudem versicherte
eine Vertreterin der Firma Osram in der Bürgerversammlung des Bezirksausschusses Untergiesing - Harlaching im November 2013, dass die Bürger bei der Umgestaltung des Geländes einbezogen werden
sollen. Da bisher keine entsprechenden Bemühungen der Stadt zu erkennen sind, stellt die Flyeraktion der AGU den bis heute wichtigsten und umfangreichsten Versuch dar, den Meinungen der Bürger
zur Umgestaltung des Osram-Geländes Gehör zu verschaffen.
Als ein wesentliches Ergebnis der Umfrage lässt sich festhalten, dass die Bürger Untergiesings dem Zuzug von bald „850 neue[n] Nachbarn“ (Flyertext) keinesfalls ängstlich oder ablehnend
gegenüberstehen, sondern sich interessiert und erwartungsvoll zeigen. Die konkreten bisher eingegangen Wünsche sind sehr vielseitig. Einig sind sich die Nachbarn jedoch, dass hier kein neues
Luxusquatier entstehen soll. Die Anwohner sind sich der begehrten, (Isar-)Lage des Geländes durchaus bewusst und hoffen, dass die umliegende Natur geschützt wird. Zudem wünschen sie sich vor
allem bezahlbaren Wohnraum, Mehrgenerationenhäuser, Einkaufsmöglichkeiten sowie neue Räumlichkeiten für die Kita, die bisher nur in Containern am Candidplatz untergebracht ist.
Immobilieninvestoren haben die sogenannte Bürgerbeteiligung als öffentlich wirksames Mittel längst für sich entdeckt. Dagegen ist nichts einzuwenden, es besteht – wie andere Neubauprojekte, etwa
die Welfenhöfe, zeigen – allerdings die Gefahr, dass der Sinn der Bürgerbeteiligung als Instrument der direkten Mitsprache ins Gegenteil verkehrt wird und reine Profitinteressen verbergen
soll.
Die Briefkastenaktion dauert noch an, die Mietaktivisten freuen sich über weitere Rückmeldungen. Damit bei der Neuplanung des Osram-Geländes nicht über die Köpfe der Anwohner Untergiesings hinweg
entschieden wird, planen die Viertelschützer die Rückmeldungen an die Stadt München und die Firma Osram zu übergeben. Es wird in diesem Zusammenhang weitere Aktionen geben, über die die AGU auf
ihrer Homepage informiert.
Dort wird zudem unter der Rubrik „Flyer der Woche“ stets eine Originalzuschrift veröffentlicht.
Homepage der Aktionsgruppe:
www.aktionsgruppe-untergiesing.de
Nähere Informationen zur Aktion unter: http://aktionsgruppeuntergiesing. jimdo.com/informieren/osram/
Informationen auf Homepage der Stadt München
http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Referat-fuer-Stadtplanung-und-Bauordnung/Projekte/Osram.html